Bei richtiger Pflege und normaler Entwicklung erreichen junge Schweine im Alter von sechs Monaten ein Gewicht von 100 kg. Allerdings laufen die Dinge nicht immer nach Plan. Es gibt Abweichungen von der Norm, die durch verschiedene Faktoren und Gründe hervorgerufen werden. In diesem Fall beginnt sich der Landwirt zu fragen, warum junge Ferkel nicht gut wachsen und an Gewicht zunehmen. Die Antwort darauf ist nicht so einfach zu geben, da es viele Gründe für die Entwicklungsverzögerung von Schweinen gibt.
Ursachen für schlechtes Ferkelwachstum und Methoden zur Problemlösung
Wachstum und schnelle Gewichtszunahme bei jungen Ferkeln hängen in erster Linie vom Appetit und der Ernährung ab. Der schlechte Appetit eines Tieres ist eine Folge des Einflusses vieler negativer Faktoren, zu denen nicht nur Krankheiten und Stoffwechselstörungen, sondern auch ein banaler Vitaminmangel, ungesunde Ernährung oder unzureichende Pflegebedingungen gehören.
Mangel an Vitaminen
Wenn der wachsende Körper eines Ferkels nicht die erforderlichen Mengen an Mikroelementen und notwendigen Vitaminen erhält, beginnt das Tier in der Entwicklung zurückzubleiben und nimmt nur wenig an Gewicht zu. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei Vitamin D ein, das für das Ferkel im Frühstadium lebenswichtig ist. Sein Mangel wird vor allem bei Tieren beobachtet, die selten laufen dürfen oder denen eine solche Möglichkeit generell vorenthalten wird.
Wenn Sie nichts unternehmen und dem Problem seinen Lauf lassen, kann sich eine Krankheit wie Rachitis entwickeln. Es kommt zu einer Verformung des Knochengewebes.
Ein Vitamin-D-Mangel kann durch die Zugabe von Fischöl zum Ferkelfutter ausgeglichen werden. Außerdem sollten Sie regelmäßig Spaziergänge im Freien in der Sonne unternehmen, damit die Tiere ultraviolette Strahlung erhalten. In der kalten Jahreszeit ist im Schweinestall eine Lampe mit ultravioletter Strahlung angebracht.
Tierärzte lösen das Problem des Vitaminmangels, indem sie Injektionen verschreiben, die zur Etablierung des Phosphor-Kalzium-Stoffwechsels beitragen. Auch ein Vitamin-A-Mangel wirkt sich negativ auf den Körper aus. Die Haut der Schweine wird trocken, die Verdauung ist gestört und es werden Störungen des Atmungsprozesses beobachtet. In diesem Fall sollten dem Tierfutter Kürbis, Karotten und gekeimte Körner beigemischt werden.
Ein Mangel an Vitamin B äußert sich nicht nur in einer Wachstumshemmung, sondern auch in einer Funktionsstörung des Herzens und der Blutgefäße.Um das Problem zu beseitigen, müssen Sie die Nahrung der Ferkel mit Hülsenfrüchten und Kleie sättigen und Hefe hinzufügen. Sie müssen außerdem mit Fisch und Leinsamenmehl gefüttert werden.
Helminthen
Schweine leiden häufig unter verschiedenen Arten von Helminthen. Die folgenden Arten von Würmern können den Körper eines Tieres parasitieren:
- Nematoden;
- Spulwürmer;
- Protozoen.
Die Folge ihrer Aktivität sind Erschöpfung, Rausch und Appetitlosigkeit. Helminthen entziehen dem jungen Körper einen erheblichen Teil der Nährstoffe, sodass das Schwein nicht normal wachsen und sich entwickeln kann. Parasiten können identifiziert werden, nachdem der Kot des Tieres zur Untersuchung an das Labor geschickt wird. Wenn Wurmeier entdeckt werden, wird der Tierarzt eine Behandlung mit Antiparasitika verschreiben.
Erfahrene Landwirte empfehlen, alle 6 Monate eine vorbeugende Entwurmung durchzuführen. Sobald die Parasiten beseitigt sind, ist der Appetit der Schweine wiederhergestellt und sie beginnen an Gewicht zuzunehmen.
Anämie
Wenn ein junges Ferkel in einem bestimmten Alter nicht mit Eisenpräparaten geimpft wurde, steigt sein Risiko, eine Anämie zu entwickeln, deutlich an. Wildschweine gleichen den Mangel an diesem Element im Boden aus, Haustieren wird diese Möglichkeit jedoch vorenthalten. Von der Sau erhalten sie nur ein Sechstel der benötigten Menge des Stoffes.
Die Folge eines Eisenmangels ist eine Abnahme des Hämoglobins. Das Blut ist schlecht mit Sauerstoff gesättigt, weshalb alle Prozesse im Körper verlangsamt werden. Dies kann zu Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen. In schweren Fällen kommt es zum Tod der Ferkel. Um Probleme zu vermeiden, werden jungen Tieren ab dem fünften Lebenstag eisenhaltige Medikamente injiziert.
Pellagra
Diese Krankheit geht mit einem Mangel an Vitaminen im Körper des Ferkels einher.Dabei handelt es sich insbesondere um B-Vitamine, Proteine und Säuren (dazu gehören Tryptophan und Nicotinamid). Ein katastrophaler Mangel an diesen Bestandteilen führt zu Stoffwechselstörungen im Körper. Sie können das Problem an folgenden Symptomen erkennen:
- das Auftreten von Hautausschlägen, Schwellungen und Abblättern der Haut;
- die Haut wird mit Krusten bedeckt und mit der Zeit bilden sich Risse;
- Wenn sich der Ausschlag auf die Mundhöhle ausbreitet, wird starker Speichelfluss beobachtet;
- Appetitverlust;
- Übergang von Verstopfung zu Durchfall mit Schleim.
Pellagra ist eine gefährliche Krankheit, die häufig zum Tod von Ferkeln führt. Bei der Behandlung geht es darum, den Mangel an notwendigen Substanzen auszugleichen. Die notwendigen Medikamente können vom Tierarzt in Form von Injektionen verschrieben werden, da dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen. Neben der medikamentösen Therapie empfiehlt es sich, die Ernährung der Schweine zu überprüfen.
Schlechte Ernährung
Der Grund dafür, dass Ferkel langsam an Gewicht zunehmen, ist oft eine schlechte Ernährung. Auch eine richtig zusammengestellte Ernährung ist die grundlegende Grundlage zur Vorbeugung von Vitaminmangel. Das Futter muss eine Reihe aller für den Körper notwendigen Nährstoffe und Mikroelemente enthalten. Dabei muss nicht nur auf die Qualität der Lebensmittel geachtet werden, sondern auch auf deren Geschmackseigenschaften. Ferkel können die Nahrungsaufnahme nur deshalb verweigern, weil ihnen das Futter nicht schmeckt. Aromazusätze wie:
- Zucker;
- Salz;
- Senf;
- essentielle Öle;
- Milchsäure.
Damit die Tiere das angebotene Futter gerne fressen, sollte es zerkleinert und die Körner gekocht werden. Um Darmstörungen vorzubeugen, wird das Futter leicht warm verabreicht, da der Darm von Ferkeln empfindlich ist. Auch die Qualität des Futters spielt eine wichtige Rolle.Sauerbrei oder schimmeliges Getreide sollten Sie auf keinen Fall an Schweine verfüttern. Eine solche Diät führt nicht nur zu Darmbeschwerden, sondern auch zu Vergiftungen und schwerwiegenderen Erkrankungen.
Schlechte Lebensbedingungen und schlechte Pflege
Gewichtszunahme und Wachstum der Ferkel hängen nicht nur von der Ernährung, sondern auch von den Haftbedingungen ab. Wenn der Schweinestall kühl und feucht ist, sollten Sie von den Tieren keine schnelle Entwicklung und kein gutes Wachstum erwarten. Die Mindesttemperaturen sollten nicht unter +18 fallen 0MIT.
In diesem Fall wird die meiste Energie der Tiere für die Erwärmung ihres Körpers aufgewendet und nicht für das Wachstum.
Die normale Luftfeuchtigkeit in einem Schweinestall beträgt 50-70 %. Bei Überschreitung werden die Ferkel krank und von einer guten Gewichtszunahme ist keine Rede. In diesem Fall muss auf die Belüftung geachtet werden. In einem schlecht belüfteten Bereich sammeln sich gefährliche Gase wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff an. Sie provozieren die Entwicklung von Krankheiten bei Ferkeln und Appetitlosigkeit. Aufgrund ungeeigneter Lebensbedingungen geraten Jungtiere ständig unter Stress. Zu den negativen Faktoren, die eine Verschlechterung des Appetits hervorrufen, gehören außerdem:
- beengter Raum;
- unzureichendes Beleuchtungsniveau;
- Umgruppierung von Ferkeln;
- Transport.
Pathologien und Methoden ihrer Behandlung
Die Gründe für eine schlechte Gewichtszunahme bei Ferkeln sind häufig angeborene Pathologien. Insbesondere kann es sein, dass sie einen falschen Biss haben oder die Nachkommen durch Inzucht entstanden sind. Aufgrund einer Malokklusion können Schweine das Futter nicht richtig kauen. Sie bevorzugen flüssige Nahrung, wodurch ein volles Wachstum unmöglich wird. Die Stellung der Zähne sollte unmittelbar nach der Geburt oder beim Kauf von Jungtieren überprüft werden.Die oberen und unteren Zähne sollten auf einer Linie liegen.
Nachkommen, die im Zuge der verwandten Paarung gezeugt werden, haben verschiedene gesundheitliche Probleme und können sich nicht normal entwickeln. Jungtiere sollten nur in einer Gärtnerei oder bei zuverlässigen Verkäufern gekauft werden.
Merkmale vietnamesischer Ferkel
Vietnamesische Ferkel haben eine geringere Magenkapazität als traditionelle weiße Rassen. Darüber hinaus weisen sie einen unterschiedlichen Aufbau des Magen-Darm-Trakts auf. Um schnell an Gewicht zuzunehmen, sollten sie nicht mit grobem Schweinefutter gefüttert werden. Der Schlüssel zur schnellen Gewichtszunahme vietnamesischer Schweine ist:
- richtig ausgewählte Diät und Diät;
- angemessene Pflege und Lebensbedingungen;
- an der frischen Luft spazieren gehen.
Erfahrene Experten raten dazu, Jungtiere zu kastrieren, damit sie schneller an Gewicht zunehmen. Dadurch kommt es im Körper zu hormonellen Veränderungen und das Schwein wird ruhiger.