Der Boden ist ein Produkt der lebenswichtigen Aktivität der darin lebenden Organismen. Sie beeinflussen den Prozess seiner Bildung, Selbstreinigung und Zirkulation nützlicher Elemente. Die Mikroflora des Bodens bestimmt seine qualitative Zusammensetzung und die Möglichkeit seiner landwirtschaftlichen Nutzung. Heutzutage wurden viele verschiedene Methoden entwickelt, um die Zusammensetzung des Bodens zu untersuchen und zu kontrollieren.
Arten und quantitative Zusammensetzung
Im Boden leben eine ganze Reihe von Bakterienarten, die nach ihren Funktionen, ihrem Lebensraum, ihren Ernährungsgewohnheiten und anderen Parametern unterteilt werden. Im Boden finden sich verrottende Bakterien, Parasiten und Symbionten. Darüber hinaus unterscheiden sich die Beziehungen zwischen verschiedenen Arten von Mikroorganismen erheblich.
Es gibt 12 Arten einzelliger Organismen, die Sporen bilden. Sie werden nach dem Kriterium der Präferenz für die Umwelt unterteilt. Für Thermophile sind beispielsweise nur hohe Temperaturparameter geeignet. Unter dem Einfluss einzelliger Organismen werden viele Stoffe in Elemente umgewandelt, die für die Pflanzenentwicklung charakteristisch sind.
Eine Bodenverunreinigung mit Fäkalien führt zum Auftreten einer pathogenen Flora. Diese Mikroorganismen können über Pflanzen oder den Darm von Tieren in den Boden gelangen. Dies provoziert die Entwicklung von Zerfallsprozessen. Die Hauptvertreter pathogener Bakterien sind coliforme Prokaryoten. Diese einzelligen Mikroorganismen können lange Zeit im Boden leben, sofern dieser gut erhitzt und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Coliforme Bakterien gelten als die gefährlichsten. Sie dringen aus dem Darm von Tieren in den Boden ein. Sehr gefährlich sind auch Mikroorganismen, die giftige Enzyme produzieren.
Entsprechend der Form der Zellwände
Die Aufteilung von Mikroorganismen in Abhängigkeit von der Form der Zellwände basiert auf den Ergebnissen genomischer Studien. Dieses Prinzip ermöglicht es uns, verschiedene Arten einzelliger Organismen zu unterscheiden:
- Kokken – haben kugelförmige Zellen;
- Bazillen – ihre Zellen unterscheiden sich in der Form des Stäbchens;
- Spirilla – diese Mikroorganismen haben eine Spiralform.
Es gibt auch Bodenorganismen, die eine komplexe Struktur haben. Zu dieser Gruppe gehören Actinomyceten, die viele Zweige haben.
In Bezug auf Sauerstoff
Abhängig von der Art und Weise, wie sie Sauerstoff zur Ausübung ihrer Lebenstätigkeit nutzen, werden folgende Bakterienarten unterschieden:
- aerob – sie benötigen Sauerstoff, um zu existieren;
- anaerob – sterben, wenn in einer Bodenschicht Sauerstoff vorhanden ist.
Entsprechend der Färbefähigkeit mit der Gram-Methode
Der Kern dieser Methode liegt im Vorhandensein einer Außenhülle, die Schutzfunktionen hat. Es kann das Eindringen der antibakteriellen Komponente und des Farbstoffs in die Bakterienstruktur ermöglichen oder umgekehrt verhindern.
In den meisten Fällen kommen im Boden folgende gramnegative Organismen vor:
- Pseudomonaden sind kleine, einzelne Bakterien, die keine Sporenbildung verursachen;
- aufkeimende Bakterien – zu dieser Gruppe gehören nitrifizierende Organismen;
- Knoten einzellig;
- Enterobakterien – können mobil oder unbeweglich sein und gelten als krankheitserregend für Pflanzen;
- Azotobakterien sind große, bewegliche, frei lebende Stäbchen;
- Myxobakterien und Zytophagen – diese Mikroorganismen produzieren Schleim und Stränge mit dichter Struktur.
Zu den grampositiven Bakterien zählen die folgenden Sorten:
- sporenbildend;
- Bazillen – dazu gehören stäbchenförmige Bakterien, die in Kolonien leben und sehr mobil sind;
- große anaerobe Organismen, die an den Prozessen des Zerfalls und der Fermentation von Pektin, Kohlenhydraten und Stärke beteiligt sind;
- Coryne-ähnliche Bakterien – leben in Streu, Erde und Pflanzensubstrat.
Nach Lebensmitteltyp
Je nach Art der Ernährung sind im Boden lebende bakterielle Mikroorganismen autotroph und heterotroph. Die erste Gruppe entnimmt organische Substanzen, um selbstständig Lebensaktivitäten durchzuführen, die zweite Gruppe verwendet fertige organische Substanzen.
Nach Funktion
Im Boden vorhandene Organismen sind für die Zerstörung organischer Stoffe erforderlich. Während ihrer Lebenstätigkeit sättigen einzellige Organismen den Boden mit wichtigen Elementen. Knöllchenbakterien sind für die Stickstofffixierung in der Nähe der Wurzeln verantwortlich. Zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit sind nitrifizierende Mikroorganismen erforderlich.
Abhängig von ihrer Funktion gibt es außerdem die folgenden Kategorien einzelliger Organismen:
- Destruktoren – absorbieren Kohlenhydrate und verschiedene Substanzen, die in Form von lebender oder toter organischer Substanz vorliegen.
- Mutualisten – solche Bakterien koexistieren zu günstigen Konditionen. Ein Beispiel sind Knötchenbakterien.
- Chemoautotrophe – gewinnen Energie aus anorganischen Elementen ohne Kohlenstoff.
Wie man die Mikroflora des Bodens untersucht
Der Boden wird durch eine Voll- oder Kurzanalyse untersucht. Die vollständige Kontrolle erfolgt in den folgenden Situationen:
- detaillierte und detaillierte Merkmale des hygienischen Zustands des Bodens;
- Beurteilung der Eignung des Bodens für die Platzierung verschiedener Gebäude;
- epidemiologische Studien.
Zur Durchführung einer routinemäßigen Hygienekontrolle ist eine kurze Studie erforderlich. Es hilft, die Gesamtzahl saprophytischer und thermophiler Bakterien, Clostridien und anderer Organismen zu bestimmen.
Eine vollständige hygienische und bakteriologische Analyse umfasst zusätzlich eine Beurteilung der Anzahl von Pilzen, Actinomyceten, Shigellen und Salmonellen. Darüber hinaus hilft es, die Erreger von Botulismus, Tetanus, Brucellose und Milzbrand zu identifizieren und deren Anzahl zu bestimmen.
Steuerfunktionen
Um mit schädlichen Mikroorganismen kontaminierte Böden zu neutralisieren, werden mechanische Behandlungen durchgeführt und verschiedene Pflanzen gepflanzt. Der Einsatz von Chemikalien führt zu einer Verringerung der Bodenfruchtbarkeit.
Zur Normalisierung der Bodenmikroflora ist die Verwendung verschiedener biologischer Düngemittel zulässig. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, den Boden mit wertvollen Stoffen zu sättigen, die Aktivität pathogener Bakterien zu reduzieren und das Substrat fruchtbarer zu machen.
Dadurch erhöhen die Stoffe die Ertragsparameter von Kulturpflanzen deutlich und helfen, den Einfluss ungünstiger Faktoren zu bewältigen. Darüber hinaus reduzieren sie die Menge an Nitraten und Schwerelementen in der Bodenstruktur deutlich.
Die Mikroflora des Bodens ist ein wichtiger Indikator, der häufig in der Landwirtschaft verwendet wird. Der Boden enthält viele pathogene und nützliche Mikroorganismen, die die Entwicklung von Kulturpflanzen beeinflussen.
