Beschreibung der visozervikalen Methode der Besamung von Kühen, Werkzeuge und Diagramm

Freie Paarung wird auf großen Farmen selten angewendet, da sie arbeitsintensiv und zeitaufwändig ist. Unter künstlicher Befruchtung versteht man die Befruchtung einer Kuh, an der der Vater nicht beteiligt ist, sondern dessen Sperma verwendet wird. Die Befruchtung von Kühen mit der visozervikalen Methode ist nicht einfach; dies muss von einem Tierarzt mit umfassender Erfahrung durchgeführt werden; das Verfahren erfordert eine sorgfältige Vorbereitung.

Wann ist es erforderlich?

Auf Betrieben, die künstliche Befruchtung praktizieren, werden Männchen und Weibchen nicht miteinander vermischt. Dem Zuchtbullen wird Sperma entnommen, eingefroren und dann mit speziellen Instrumenten in die Vagina der Kuh injiziert.

Wann ist eine künstliche Befruchtung einer Kuh notwendig:

1. Um den Viehbestand zu erhöhen. Die natürliche Befruchtung dauert länger und führt nicht immer dazu, dass die Kuh trächtig wird.
2. Nachkommen von einem Bullen mit der erforderlichen Rasse und den erforderlichen körperlichen Eigenschaften erhalten. Das Sperma eines reinrassigen Individuums wird in mehrere Portionen aufgeteilt, um eine größere Anzahl von Weibchen zu befruchten.
3. Gewinnung von Nachkommen von einem reinrassigen Bullen, der weit von der für die Besamung ausgewählten Kuh entfernt ist. Das Sperma wird eingefroren und ohne Qualitätsverlust über jede Entfernung transportiert.
4. Um Kälber von einem älteren Bullen zu bekommen, der selbst keine Kuh mehr besteigen kann.
5. Um die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung sexuell übertragbarer Infektionen zu verringern. Das von einem Bullen entnommene Sperma muss im Labor auf das Vorhandensein pathogener Mikroorganismen untersucht werden.

Die Besamung beginnt mit der Brunst der Kuh, die sich durch unruhiges Verhalten, Schwellung und Rötung der äußeren Genitalien sowie die Sekretion von Zervixschleim äußert.

Vorteile und Nachteile

Methoden der künstlichen Befruchtung

Bei der Entwicklung von Methoden zur Besamung von Nutztieren wurden die funktionellen und strukturellen Merkmale der Fortpflanzungsorgane der Kuh berücksichtigt:

1. Die Befruchtung einer Kuh erfolgt vaginal. Der Gebärmutterhals zieht sich zusammen, zieht Spermien an, sammelt sie an und gibt sie dann portionsweise in die Gebärmutter ab. Dazu wird Samenflüssigkeit in den Vaginalbereich in der Nähe des vaginalen Teils des Gebärmutterhalses injiziert. Eine Portion muss mindestens 10 Millionen aktive Spermien enthalten.
2. Bei der natürlichen Befruchtung führt der Bulle eine große Menge an Spermien in die Vagina der Kuh ein; bei der künstlichen Befruchtung ist der Anteil männlicher Zellen deutlich geringer. Nur 5 % der Spermien überleben und sammeln sich im Gebärmutterhals. Daher wird bei der künstlichen Befruchtung eine volle Portion Sperma direkt in den Gebärmutterhals injiziert.
3. Bei einer gebärenden Kuh sind die Vaginalwände gedehnt und es bilden sich darin Taschen. Daher muss der Facharzt die Lage des Gebärmutterhalses genau kennen.

Unter Berücksichtigung dieser Nuancen werden 4 Methoden zur Düngung einer Kuh angewendet.

Manozervikale Technik

Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet „mano“ Hand und „cervix“ bedeutet Gebärmutterhals. Das heißt, es handelt sich um eine Insemination, bei der die Lage des Gebärmutterhalses durch die in die Vagina eingeführte Hand kontrolliert wird. Die Methode dient der Befruchtung gebärender Weibchen. Die Technik eignet sich nicht zur Besamung einer Kuh mit einer engen Vaginalöffnung. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung liegt bei 65-70 %.

Visozervikal

Eine praktische Inseminationstechnik besteht darin, den Gebärmutterhalskanal, durch den der Katheter zum Gebärmutterhals vorgeschoben wird, mit einem Spiegel zu betrachten. Vom griechischen „viso“ – schauen. Die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung mit der visozervikalen Methode beträgt 50-60 %.

Rektozervikal

Aus dem Griechischen wird „recta“ mit „Rektum“ übersetzt. Das heißt, bei der Befruchtungsmethode wird die Position des Gebärmutterhalses durch Abtasten durch den Darm überwacht. Das ist gut, weil man damit mit höchster Präzision Samenflüssigkeit in den Gebärmutterhals injizieren und anschließend sofort die Fortpflanzungsorgane der Kuh massieren kann.

Der Facharzt erfordert eine hohe Qualifikation und Erfahrung bei der Durchführung des Eingriffs, da das Risiko einer Verletzung des Gebärmutterhalses durch unvorsichtiges Eintauchen des Katheters höher ist als bei der visozervikalen Methode. Die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung liegt bei über 70 %.

Epizervikal

Aus dem Griechischen wird „epi“ mit „ungefähr“ übersetzt. Dabei wird Samenflüssigkeit möglichst nahe am Gebärmutterhals eingebracht. Das heißt, es wird eine natürliche Befruchtung nachgeahmt, bei der Spermien aus dem Genitalorgan des Bullen in der Nähe des Vaginalbereichs des Gebärmutterhalses austreten.

Die Länge des Katheters entspricht nahezu der Entfernung vom Eingang der Vagina bis zum Gebärmutterhals. Um die Kontraktion des Gebärmutterhalses zur Aufnahme von Spermien anzuregen, wird die Klitoris massiert. Die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis liegt bei 60-70 %.

Welche Werkzeuge werden benötigt?

Für die Insemination mit der visozervikalen Methode ist ein Katheter zum Einführen der Spermien und ein Spekulum zur Sichtung des Vaginalkanals erforderlich. Der Vorteil der viszervikalen Befruchtung besteht in der guten Sicht auf die Führung des Katheters, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung der Vaginalwände verringert wird.

Die verwendeten Instrumente werden vor dem Eingriff desinfiziert. Bereiten Sie zur Desinfektion 4 Behälter mit Deckel und ein Glasgefäß mit dicken Wänden vor, in das die gebrauchten Lösungen gegossen werden. Die Behälter sind beschriftet und mit folgenden Medikamenten gefüllt:

• Nr. 1, 3, 4 – 1 % Natriumchlorid;
• Nr. 2 – 70 % Alkohol.

Lösungen werden unmittelbar vor der Verwendung zubereitet.

Der Besamungsspezialist geht zu den Haustieren und legt Folgendes an:

• medizinische Kappe;
• medizinische Kittel;
• Wachstuchschürze;
• Gummistiefel;
• medizinische Einwegmaske.

Kleidung muss gewaschen und gebügelt werden, Schuhe müssen sauber sein.

Vorbereitung auf den Prozess

Die Vorbereitung auf die Befruchtung mit der vizozervikalen Methode besteht aus mehreren Schritten:

1. Der Katheter wird dreimal in den Lösungen Nr. 1, 3, 4 gewaschen. Auf ein steriles Tuch gelegt.
2. Die verbrauchte Flüssigkeit wird in ein Glas gegossen.
3. Verwenden Sie Alkohol Nr. 2, um Spiegel und Schere zu sterilisieren. Auch der Spiegel wird über offener Flamme verbrannt.
4. Der Behälter mit der Samenflüssigkeit wird mit einer Schere drucklos gemacht. Der Inhalt wird in den Katheter gefüllt.
5. Sie drücken auf den Katheterkolben und drücken so die Luft heraus.
6. Der Katheter wird so auf den Tisch gelegt, dass die Kanüle nach oben zeigt.
7. Tragen Sie zur Befruchtung Handschuhe und behandeln Sie diese mit Alkohol Nr. 2.
8. Waschen Sie den Spiegel vor Beginn des Vorgangs erneut mit Lösung Nr. 1. Es sollte nicht kalt sein.

Die Kuh wird auch für die visozervikale Besamung vorbereitet, im Stall ruhiggestellt, die äußeren Genitalien werden mit warmem Wasser gewaschen, mit einer Lösung des Arzneimittels „Furacilin“ behandelt und gründlich abgewischt.

Schema der Umsetzung

Die visozervikale Besamung einer Kuh wird wie folgt durchgeführt:

1. Die Schamlippen sind geöffnet. Führen Sie ein Spekulum so in die Vagina ein, dass die Arme horizontal auseinanderlaufen. Das eingesetzte Instrument wird umgedreht, sodass die Griffe vertikal auseinanderlaufen und geöffnet.
2. Finden Sie den Gebärmutterhals.Führen Sie den Katheter etwa 5 cm tief ein und bewegen Sie den Spiegel leicht zu sich hin. Durch langsames Drücken auf den Kolben wird Samenflüssigkeit injiziert.
3. Sie nehmen den Katheter heraus. Das Spekulum wird horizontal umgedreht, nicht vollständig geschlossen, um das Vaginalschleimgewebe nicht einzuklemmen, und vorsichtig herausgezogen.
4. Der Katheter wird in Flüssigkeit Nr. 1 und dann in Alkohol Nr. 2 gewaschen. Das Innere des Katheters wird mit Alkohol gefüllt und an einen Lagerort geschickt.
5. Der Spiegel wird in einer 3 %igen warmen Natriumbicarbonatlösung und dann in kochendem Wasser gewaschen. Über offener Flamme brennen.

Bei der gleichzeitigen visozervikalen Befruchtung mehrerer Kühe wird nach jeder Spermieninjektion der Kopf des Katheters mit einem mit 90 % Alkohol angefeuchteten Wattestäbchen desinfiziert.

Merkmale der Haltung von Kühen nach der Besamung

Nach der visozervikalen Besamung ist es wichtig, auf die Sauberkeit der Genitalien der Kuh zu achten. Befruchtete Weibchen werden vom Rest der Herde getrennt gehalten und keinem Stress ausgesetzt. Der Stall sollte sauber und trocken sein.

Die Kuh erhält normales Futter, die Portion sollte jedoch größer als üblich sein. Nach 2 Wochen ist das Tier wieder mit der Herde vereint.

Anzeichen einer erfolgreichen Befruchtung

Ob eine Kuh trächtig ist, können Sie nach 10 Tagen erkennen. Eine trächtige Frau vertreibt einen Bullen von sich. Wenn 25 Tage nach der visozervikalen Befruchtung keine Brunst auftritt, können Sie nach 9 Monaten mit Nachwuchs rechnen. 20 Tage nach dem visozervikalen Eingriff kann die Trächtigkeit einer Kuh im Labor bestätigt werden. Zur Analyse der Progesteronkonzentration wird dem Haustier Blut entnommen. Eine Schwangerschaft wird durch einen erhöhten Hormonspiegel signalisiert.

Eine Kuh, die nach 4 Besamungen nicht trächtig wird, wird zur Schlachtung geschickt, weil ihr Fortpflanzungssystem nicht funktioniert.

Mögliche Fehler und Schwierigkeiten

Unerfahrene Inseminatoren sollten bedenken, welche Fehler bei der visozervikalen Insemination nicht gemacht werden sollten:

1. Hygieneregeln ignorieren. Arbeiten Sie in schmutziger Kleidung und Schuhen.
2. Führen Sie den Eingriff außerhalb eines speziell ausgestatteten Raums durch, ohne die Sterilität aufrechtzuerhalten.
3. Verwenden Sie unsterilisierte Instrumente.
4. Berühren Sie den Katheter mit den Fingern (Gleitmittel für Tierarzthandschuhe zerstört Spermien).
5. Lagern Sie Sperma, ohne es einzufrieren. Oder tauen Sie es regelmäßig auf (dies verringert die Lebensfähigkeit der Spermien).
6. Führen Sie den Katheter vorsichtig ein und richten Sie ihn dabei 30° nach oben aus (damit Sie sich in der Harnröhre vergraben können).
7. Führen Sie den Katheter zu tief ein (dies kann die Gebärmutterwand verletzen).
8. Injizieren Sie den Samen in die Vaginalbeutel statt in den Gebärmutterhals (der Besamer muss über gute Kenntnisse der Anatomie der Fortpflanzungsorgane von Rindern verfügen).

Die visozervikale Besamung einer Kuh ist kein einfacher Eingriff, der Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert; der Landwirt sollte sie nicht alleine durchführen. Die künstliche Befruchtung muss von einem Tierarzt an ausgestatteten Besamungsstellen durchgeführt werden.